von A bis Z

Hier sind alle Blogeinträge in chronologischer Folge zu sehen:


2024-10-27 - Rumänien

Nach 'Usbekistan' und 'Albanien' haben wir ein drittes Land im ehemaligen Ostblock gebucht - 'Rumänien'.

Bei 'Hofer-Reisen' haben wir die 'Rumänien - Rundreise' gefunden und gleich gebucht. 

Die Highlights dabei sind:


Unser Reiseplan:











2025-06-11 - Flug von Wien nach Bukarest

Wie schon nach Tirana hob auch der Flug in die rumänische Hauptstadt Bukarest um 12:45 ab. Deshalb konnten wir gemütlich aufstehen, die letzten Sachen Packen und um 8:45 das Haus in Richtung Bahnhof verlassen.
 
Pünktlich um 09:06 saßen wir in der Schnellbahn die auch pünktlich um 09:41 am Flughafen ankam. Wir gingen schnurstracks zum AUA-Business-Check-In, wo wir aufgrund unserer Kreditkarte gleich einchecken konnten. Während des Check-Ins erzählte uns der Check-In-Mitarbeiter, dass er heute schon zwei Problemfälle hatte.
Zuerst kam eine Dame, die nach Paris fliegen wollte. Sie hatte das Ticket am Tag vorher in einem Reisebüro gekauft. Allerdings war dieses auf eine andere Stadt und nicht auf Paris ausgestellt.
Später kam ein Pärchen zu ihm, dass nach Rom fliegen wollte. Sie hatten sogar ein Ticket dafür, allerdings mit Abflugdatum morgen. Die beiden hatten sich einfach im Datum geirrt. Das Ticket war richtig ausgestellt, nur die zwei waren einen Tag zu früh am Flughafen.
 
Bei uns gab es kein Problem und trotz dem Geplauder mit dem Angestellten waren wir schnell fertig und konnten gleich zum Securitycheck gehen. Dort hatten wir das Glück, dass wir wieder, wie schon beim Flug nach Albanien, zu dem neuesten Scanner, der sich gerade in der Testphase befindet, eingeteilt zu werden. Man braucht nichts ausräumen, stellt den Rucksack einfach in eine Box, die durch den Scanner geschickt wird, geht dann selbst durch die Schleuse und schon ist man fertig. Zumindest war es bei Edith so. Mein Rucksack wurde auf die Seite genommen, kurz nochmals per Hand gescannt und dann war auch ich durch. Diesmal sogar ohne Drogentest.
 
Wir lagen gut in der Zeit, denn um 10:30 saßen wir schon in der Lounge. Hungrig waren wir auch und so stürmten wir das Buffet.



 
Wir blieben jedoch bescheiden und nahmen uns nur etwa von, für mich besten, fluffigen Eierspeise, sowie etwas Wurst und Käse, gefolgt von einem Marmorkuchen. Kurz bevor wir zum Gate gingen, wurde noch das Mittagsbuffet unter anderem mit Rindsrouladen gebracht. Da konnte ich nicht widerstehen und musste eine davon kosten, was sich letztendlich auch ausgezahlt hat.


 
Gegen 11:15 machten wir uns auf den Weg zum Gate wo wird dann noch eine Weile herumsaßen, bis um 12:15 das Boarding eröffnet wurde. Da wir beide am Fenster sitzen wollten, saßen wir nicht neben-, sondern hintereinander. Edith auf 5F und ich auf 6F, da dieser Platz die bessere Sicht durch das Fenster hatte. Mit 15 Minuten Verspätung hoben wir ab und konnten dabei einen schönen Blick auf die Donau erhaschen.





 
Bald schwebten wir über den Wolken und bekamen von der AUA wie üblich einen Becher Wasser und eine Lindor Kugel.



 
Nach kaum einer Stunde war der Zauber auch schon wieder vorüber und wir setzten zum Landeanflug auf Bukarest an, wo wir um 15 Minuten vor dem Plan eintrafen.




 
Da wir durch keine Passkontrolle mussten, waren wir schnell beim Gepäckband, wo wir dann fast eine halbe Stunde auf unseren Koffer warten mussten. In der Ankunftshalle trafen wir gleich auf unseren Guide Bogdan und auf die anderen 19 Teilnehmer aus Österreich. Ein Pärchen aus der Schweiz sollte gleichzeitig mit uns landen, aber die hatten eine Stunde Verspätung da sich der Start bei ihnen verzögerte. Die Mechaniker mussten noch einen toten Vogel aus dem Triebwerk entfernen, bevor sie starten konnten.

Unsere heutige Flugroute von Wien nach Bukarest:



2025-06-11 - Sightseeing und Dinner in Bukarest

Gegen 16:45 waren alle 23 Teilnehmer sowie Guide und Fahrer bereit vom Flughafen zum Hotel zu fahren. Der Bus, mit dem wir die ganze Tour absolvieren sollen, ist sehr bequem und vor allem sehr groß und für über 50 Personen ausgelegt.



 
Ging die Fahrt zuerst recht flott vor sich, änderte sich dies bald und wir stauten uns nur langsam vorwärts.



 
Hauptgrund für die Staus sind derzeit der Bau einer neuen U-Bahn, die bis zum Flughafen führen soll.



 
Während der Fahrt hatte unser Guide genügend Zeit uns die Geschichte Bukarests und dadurch auch von Rumänien näher zu bringen. Da wir die Hauptstraßen der Stadt entlangfuhren, kamen wir immer wieder an schönen und/oder wichtigen Gebäuden vorbei.




 
Einen kleinen Stopp legten wir bei dem besonders geschichtsträchtigen Revolutionsplatz ein. Hier lauschten am 21.12.1989 150.000 Menschen der letzten Rede von Nicolae Ceausescu vom Balkon des damaligen Königsplastes.
 
Diese Rede sollte die Bevölkerung beruhigen und Ceaușescus Macht sichern. Doch während der Rede begannen Menschen im Publikum laut zu protestieren. Die Fernsehübertragung wurde unterbrochen – das war ein Wendepunkt der Rumänischen Revolution von 1989. Wenige Tage später wurde Ceaușescu gestürzt und am 25. Dezember 1989 hingerichtet.



 
An einer Ecke des Revolutionsplatzes steht ein altes Gebäude, das in letzter Zeit mit einem architektonisch fragwürdigen Glasaufbau erweitert wurde. Dieses Gebäude war einst Sitz der Österreichischen K.u.K. Botschaft und beherbergte während der kommunistischen Herrschaft den gefürchteten Geheimdienst Securitate.


 
Wir fuhren noch ein kurzes Stück weiter und gelangten dann nach 1:45 Std. Fahrtdauer für 20 Kilometer bei unserem Moxy-Hotel. Die Schlüsselverteilung ging schnell und um 18:30 konnten wir unser nettes Zimmer, wo wir vom Fernsehgerät persönlich begrüßt wurden, beziehen.





 
Das Zimmer konnten wir nur kurz nutzen, denn um 19:00 mussten wir schon wieder in der Hotellobby sein. Wir machten einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt, wo wir ein einigen interessanten Gebäuden vorbeikamen.





Besonders gut gefallen hat uns eine überdachte Passage, in welcher viele Geschäfte und Restaurants zu finden waren.



 
Schließlich gelangten wir zu einem besonderen Gebäude. In diesem riesigen Haus befindet sich das Restaurant Caru Cu Bere. Dies ist das beliebteste, beste und angesagteste Lokal von Bukarest. Die Dekoration war auf jeden Fall sehr auffällig.




 
Wir bekamen einen Speiseplan, gutes Essen und ein vorzügliches Bier. Alles schmeckte uns sehr gut und damit konnten wir den Tag angenehm ausklingen lassen. Auch wenn die Geräuschkulisse des Lokals für uns doch um einiges zu hoch war.






Unser Fahrtroute vom Flughafen zum Moxy-Hotel:


Soviel haben wir uns heute bewegt:



2025-06-12 - von Bukarest nach Hermannstadt/Sibiu

Nach gutem und reichlichem Frühstück saßen wir alle im Bus und konnten pünktlich um 09:00 abfahren. In Hermannstadt angekommen sind wir um 17:30, also 8:30 Std. später. Zwar waren wir zwei Stunden davon auf Pause oder Besichtigung, aber es bleiben immerhin noch 6:30 Std. reine Fahrtzeit für ca. 280 Kilometer, für die normalerweise vier Stunden geplant sind.
Grund waren Bau- und Sicherungsarbeiten an diversen Straßenstücken, sowie viel Verkehr.
 
Schon kurz nach dem Verlassen des ‚Moxy-Hotels‘ gerieten wir in stockenden Verkehr. Eigentlich kein Problem, da wir ohnehin unsere Besichtigung von Bukarest von gestern fortsetzen wollten. Dabei sahen wir wieder Bauten aus verschiedenen Epochen. Vereinzelt waren es Herrschaftshäuser, Villen, Kirchen und moderne Bürogebäude, aber






 
es waren auch sehr viele Plattenbauten aus der Zeit der kommunistischen Diktatur zu sehen.






 
Einen kurzen Fotostopp legten wir beim Parlamentspalast, dem nach dem amerikanischen Verteidigungsministerium Pentagon, zweitgrößten Verwaltungsgebäude der Welt, ein.
Es ist eines der markantesten und monumentalsten Bauwerke Europas – ein Symbol für die Größenwahnarchitektur des kommunistischen Rumäniens unter Nicolae Ceaușescu. Die Bauzeit dauerte von 1984 bis 1989 und Ceaușescu hat darin nie gearbeitet, da er Ende 1989 exekutiert wurde.
Der Bau beinhaltet über 1.100 Räume und erreicht eine Höhe von 84 m über der Erde und reicht für mehrere Bunkerebenen noch 92 m unter die Erde. Vor Baubeginn wurde ein ganzer Hügel eingeebnet, 7 Km2 Stadtgebiet zerstört, viele historische Häuser, Kirchen und Klöster abgerissen, sowie ca. 40.000 Menschen zwangsumgesiedelt.
Heute wird es als Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer und des Senats, sowie für Konferenzen, Kongresse und Besichtigungen genutzt. Weiters enthält es das Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst (MNAC).





 
Es dauerte nicht lange, um an die Stadtgrenze zu gelangen und die größte Stadt des Landes mit ihren ca. 1,9 Millionen Einwohnern, die wegen der eleganten Architektur und des einst französisch geprägten Stils von ihren Einwohnern liebevoll ‚Klein-Paris‘ genannt wird, hinter uns zu lassen.
Wir fuhren jetzt durch das ländliche Gebiet der Walachei nach Norden bis zu deren Grenze, den Karpaten. In der vorerst flachen Landschaft konnten wir viele Anbauflächen sehen, da die Böden hier besonders fruchtbar sind.




 
Manchmal kamen wir auch an kleineren Dörfern vorbei. Der Zustand der Häuser reichte von sehr schön, über ok bis zu sehr renovierungsbedürftig. Die Mehrheit der Gebäude befand sich aber in gutem Zustand.




 
Langsam näherten wir uns den Ausläufern der Karpaten. Die Straßen wurden kurviger und die Landschaft hügeliger.



 
Eine willkommene Pause von der langen Busfahrt bot das 1388 gegründeter rumänisch- orthodoxe Kloster Cozia. Mittelpunkt der Klosteranlage ist die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit im byzantinischen Stil.



 
In der offenen Vorhalle sind noch sehr gut erhaltene Fresken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Leider darf im Kircheninneren nicht fotografiert werden. Dadurch kann ich leider die Schönheit der dortigen Fresken und Ikonenschnitzereien nicht herzeigen.




 
Rund um die Kirche sind Gebäude angelegt, in denen die momentan 14 Ordensbrüder wohnen und arbeiten.



 
Wir fuhren jetzt lange Zeit dem Fluss Olt entlang. Das Olt-Tal ist eine der wichtigsten natürlichen Durchbruchsrouten durch die Südkarpaten. Durch diesen Durchbruch durch die Karpaten gelangt man von der Walachei nach Siebenbürgen. Wir fuhren dem Fluss, der auf seinen 615 Kilometern 40-mal aufgestaut wird, entlang, umgeben von schroffen Felsen, sanften Hügeln in der Nähe und die großen Gipfel der Karpaten im Hintergrund.





 
Nachdem wir den Durchbruch durch die Karpaten teilweise im Schritttempo überwunden hatten, ließen wir die Walachei hinter uns und erreichten mit Talmaciu die erste Stadt in Siebenbürgen. Auf einem Rastplatz wurden wir gleich mit lautem Geklapper empfangen. In direkter Nachbarschaft zum Parkplatz hatte sich ein Storchenpärchen mit seinen zwei Jungtieren niedergelassen.





 
Punkt 17:30 kamen wir endlich in Hermannstadt an. Kaum hatten wir einen Parkplatz gefunden begannen wir mit unserer Besichtigungstour. Die Stadt war um 1150 von sächsischen Siedlern gegründet worden. Gleich nach der Besiedelung wurden die ersten Befestigungen angelegt. Die heute noch sichtbaren Mauerreste stammen aus dem 14.-16. Jahrhundert.



 
Ganz prachtvoll ist jedoch der Historische Hauptplatz, als wirtschaftliches, politisches und gesellschaftliches Zentrum seit dem 14. Jahrhundert. Der Hauptplatz wird eingefasst von den prächtigsten Bauten und von den Dächern fühlt man sich immer beobachtet.




 
Die Lügenbrücke bildet die Grenze zwischen der Oberstadt für die ehemals herrschende Klasse und der Unterstadt, in welcher das gemeine Volk lebte. Auf dieser Brücke darf nie die Unwahrheit gesagt werden, da sie sonst, laut Überlieferung, einstürzt.


 
Den Abschluss der heutigen Besichtigungstour bildete ein Besuch der Evangelischen Stadtpfarrkirche bzw. Lutherische Kathedrale St. Maria.  Erbaut ab dem 14. Jahrhundert im gotischen Stil auf den Ruinen einer romanischen Basilika aus dem 12. Jahrhundert, fertiggestellt um 1520 mit einem Turm von 73 Meter Höhe.



 
Die Kirche ist 53 Meter lang, 22 Meter breit und hat eine Innenhöhe von ebenfalls 22 Metern. Die Kirche wirkt im Inneren durch die hohen gotischen Spitzbögen und das Rippengewölbe sehr monumental, obwohl sie im Vergleich zu westeuropäischen Kathedralen eher schlank gehalten ist. Der Innenraum wird durch das Licht, das durch die spitzbogigen Fenster fällt, besonders atmosphärisch. Hauptorgel von Wilhelm Sauer (1914/15), mit 78 Registern auf 4 Manualen, ist die größte Orgel in Siebenbürgen.





 
Es war schon 19:30 als wir die Tour beendeten und in unser Mercure-Hotel fuhren und dort ein schönes Zimmer bezogen.





 
Da es heute kein gemeinsames Abendessen gab und uns der Weg in irgendein Restaurant zu weit und zu umständlich war, beschlossen wir alleine und gleich im Hotel zu essen. Das war eine gute Wahl, denn dass Abendessen war nicht zu teuer und hat außerdem sehr gut geschmeckt. Edith nahm den gebratenen Lachs und ich ein gerolltes Hühnerfilet. Beide Speisen wurden mit ausgezeichnetem Gemüse serviert.



Unsere heutige Tagestour:


Soviel haben wir uns heute bewegt:



2025-06-13 - Städtetour: Großau, Kelling, Karlsburg und Michelsberg

Das hervorragende Buffet in unserem ‚Mercure-Hotel‘ rief uns zum Frühstück. Wir frequentiertes es jedoch nur sehr moderat, obwohl alles sehr ansprechend aussah. Heute starten wir erst um 09:30 zu unserer Städtetour rund um Hermannstadt. Vier Städte standen heute auf unserem Programm:
 
1: Großau (rumänisch: Cristian)
Die im 13. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründete Stadt hat derzeit ca. 4.100 Einwohner dessen Dorfbild von bunten Häusern im typischen sächsischen Stil geprägt ist.



 
Die Einwohner haben hier ein besonderes Hobby. Sie fühlen sich für derzeit 66 Storchennester in ihrem Dorf verantwortlich. Dazu werden Nester auf Leitungsmasten montiert, damit die Hausdächer von den aggressiven Ausscheidungen zu gut wie unberührt bleiben. Die Storcheneltern sind momentan im Stress, den sie müssen sich für ihre ein bis vier Jungtiere das Babysitten und Futterbeschaffung 24 Stunden am Tag teilen.





 
2: Kelling (rumänisch: Câlnic)
Auf der Fahrt von Cristian nach Kelling kamen wir durch Dörfer, die symbolisch für viele Dörfer in Siebenbürgen sind.



 
Kelling wurde ebenfalls im 13. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründet und zählt derzeit ca. 1000 Einwohner. Die Hauptsehenswürdigkeit in Kelling ist die Burg Kelling (Cetatea Câlnic), eine gut erhaltene Wehranlage, ursprünglich als Adelsburg im 13. Jahrhundert erbaut, später von sächsischen Bauern übernommen und zur Kirchenburg ausgebaut.



 
Durch den Wehrturm hindurch betritt man den kleinen, aber feinen Burginnenhof, von dem aus alle Gebäude und Wehranlagen erreichbar sind. Wir wurden von der Burgherrin mit einem selbstgebrannten Schnaps empfangen.







 
Erbaut um 1270 von einem ungarischen Adligen, vermutlich Chyl de Kelling, war sie ursprünglich als Adelsresidenz gedacht und nicht als Kirchenburg. Von den Siebenbürger Sachsen wurde die Burg 1430 gekauft und zu einer Wehrkirche und Zufluchtsburg für das Dorf umgebaut. Die kleine Kapelle und der Vorratskeller geben heute noch Zeugnis davon.






 
Im Wehrturm befindet sich eine kleine Ausstellung mit Objekten die in der Burg und in der näheren Umgebung gefunden wurden.




 
3: Karlsburg (rumänisch: Alba Iulia)
Weiter ging es wiederum durch verschiede Ortschaften, die immer vom Stil der Siebenbürger Sachsen geprägt waren, bis nach Karlsburg.





 
Karlsburg hat heute ca. 63.000 Einwohner, war bereits in der Antike als römisches Apulum bekannt und Hauptstadt der römischen Provinz Dacia Apulensis.  Im Mittelalter war es das Zentrum des Fürstentums Siebenbürgen.
Zwischen 1715 und 1738 ließ der Habsburgerkaiser Karl VI. die gewaltige barocke Sternfestung „Alba Carolina“ erbauen, die nach ihm benannt wurde. In der Folgezeit bürgerte sich im Deutschen der Name Karlsburg, angelehnt an den Festungsnamen, für die gesamte Stadt ein.
 
Gleich vom Parkplatz weg, gelangt man zu den mächtigen, mit viel EU-Geldern renovierten Stadtmauern.


 
Der Zugang zur orthodoxen Krönungskathedrale erfolgt durch den weithin sichtbaren, der Kathedrale vorgelagerten Glockenturm.



 
Die Kathedrale wurde anlässlich der am 15. Oktober 1922 erfolgten Krönung von König Ferdinand I. und Königin Maria nach der am 1. Dezember 1918 erfolgten Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien von 1921-1922 erbaut und am 8. Oktober 1922 eingeweiht.
Der Innenraum beeindruckt durch reichliche Verzierungen mit orthodoxen Wandmalereien, Fresken und Mosaiken. Die Ikonostase ist aufwendig geschnitzt, mit traditionellen Ikonen der orthodoxen Kirche.






 
Nur wenige Schritte weiter befindet sich die römisch-katholische Kathedrale St. Michael, deren Baubeginn im 11. Jahrhundert und Vollendung im 15. Jahrhundert war. Die Maße von 93 Meter Länge, 23 Meter Breite und 20 Meter Höhe beeindrucken genauso wie die Schlichtheit der Ausstattung.






 
4. Michelsberg (rumänisch: Cisnădioara)
Nach so viel Kultur ging es wieder zurück nach Hermannstadt in unser Hotel, wo wir gegen 18:00 eintrafen. Jetzt hatten wir kurz Pause, denn um 19:00 fuhren wir in das nur wenige Kilometer entfernte Michelsberg zu einem besonderen Abendessen.
In Michelsberg, das ebenfalls im 12. Jahrhundert durch Siebenbürger Sachsen gegründet wurde und momentan ca. 700 Einwohner zählt, waren wir bei der Familie Henning zum Abendessen eingeladen. Diese Familie sind die Nachkommen der vor nun fast schon 1.000 Jahren hier eingewanderten Siebenbürger Sachsen.
Die Siebenbürger Sachsen sind eine deutschsprachige Volksgruppe, die seit dem 12. Jahrhundert in Siebenbürgen (rumänisch: Transilvania) lebt – einer historischen Region im heutigen Rumänien. Der Name ist geographisch irreführend, denn sie stammen nicht aus Sachsen, sondern aus verschiedenen Gegenden des damaligen Heiligen Römischen Reiches, vor allem dem Rheinland, aus Flandern, der Moselregion, Teilen von Luxemburg und dem heutigen Süddeutschland.
Diese Nachkommen haben viele Traditionen bewahrt und sprechen neben rumänisch, einen eigenen deutschen Dialekt und Hochdeutsch und besuchen die hier ansässigen deutschen Schulen.
 
Vom Parkplatz im Ort gingen wir ein paar Minuten bis zum Haus der Hennings, die im ehemaligen Posthaus wohnen. Dabei sahen wir wieder die landestypischen Häuser.




 
Wir wurden von den Hausleuten in ihrem Garten freundlich und mit einem Schnaps empfangen und in die Gaststube geleitet. Dort war schon für uns gedeckt und wenig später bekamen wir Rindsuppe mit Grießnockerln, Gulasch mit Kartoffeln und als Nachspeise Kuchen. Als Getränke bekamen wir offenen Weißwein und Flaschen mit Wasser und Weintraubenschnaps. Alles schmeckte wunderbar.



 
Nach dem Essen kam noch Hr. Henning Senior und erzählte aus dem Leben der Siebenbürger Sachsen, die es seit ihrer Ankunft in Rumänien immer sehr schwer gehabt haben, aber durch ihre Tüchtigkeit immer ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft waren.
Sie litten unter den Türkenkriegen, dem Konflikt der Habsburger gegen die Osmanen, dem Nationalsozialismus, der kommunistischen Diktatur, um nur einige zu nennen.
Speziell nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall des Kommunismus verließen viele Nachfahren Siebenbürgen und leben nun hauptsächlich in Deutschland, Österreich und Kanada. Wir hörten gespannt seinen meist tragischen Geschichten zu und bewunderten ihn und jene, die noch immer dort wohnen.
 
Unsere heutige Tagesroute:


So viel haben wir uns heute bewegt:



2025-06-14 - von Hermannstadt nach Gura Humorului

Von unserem ‚Mercure-Hotel‘ bekamen wir wieder ein reichhaltiges Frühstück serviert.




 
Bereits um 08:30 fuhren wir heute los, da wir eine Monsteretappe von über 400 Km vor uns hatten. Zuerst fuhren wir eine Stunde durch verschlafene Dörfer und grüne Wiesen und Felder.






 
Unser erstes Ziel war die Stadt ‚Birthälm‘ (rumänisch: Biertan), in dem ca. 1.500 Einwohner leben und das im 13. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründet wurde. Bekannt ist dieser Ort durch seine imposante Kirchenburg.



 
Ein steiler Anstieg führte uns vom Eingang bis in den Burghof, wo unter anderem auch der mächtige, hölzerne Glockenturm steht. Das Geläute ist noch immer aktiv und dient auch als Unterkunft für einen Waldkauz.





 
Der Wehrturm diente der militärischen Verteidigung. Er besitzt Schießscharten und Wehrgänge und von ihm aus konnte man die gesamte Umgebung gut beobachten.



 
In der Hallenkirche sind einige Fresken aus dem 14. Und 15. Jahrhundert leider nur mehr fragmentarisch vorhanden.




 
Die Kirche wurde von 1500 bis 1525 erbaut und ist 25 Meter lang und 15 Meter breit. Die Innenausstattung besteht im Wesentlichen aus dem gotischen Flügelaltar mit 28 Tafelbildern, der Kanzel aus 1523, der bereits mehrfach renovierten barocken Orgel aus dem 18. Jahrhundert, dem Netzrippengewölbe und dem Gestühl für das gemeine Volk und dem Adel.







 
In der Sakristei wurden viele wertvolle Schätze aufbewahrt. Deshalb wurde die Türe durch ein sehr kompliziertes Schloss gesichert. Vorhanden waren auch ein Kamin und Sitzgelegenheiten. Portraits der jeweiligen Geistlichen sind als kleine Ausstellung zu sehen.




 
Wieder fuhren wir eine Stunde weiter und gelangten so nach Schäßburg (rumänisch: Sighișoara). Sie gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas und ist eng mit der Geschichte der Siebenbürger Sachsen verbunden und hat derzeit ca. 25.000 Einwohner.





 
Gegründet im 12. Jh. von Siebenbürger Sachsen, war die Stadt im Mittelalter ein bedeutendes Handwerkszentrum mit Gilden und im 16.–17. Jh. eine blühende Handelsstadt. Die sächsische Bevölkerung stellte bis ins 20. Jh. die Mehrheit, ist heute aber stark zurückgegangen.





 
Wir durchstreiften die Stadt und waren angetan von den vielen historischen Gebäuden. Am Hauptplatz herrschte reges Leben. Egal ob wir bei Hochzeiten zuschauten, gut zu Mittag aßen oder das Haus des Grafen Dracula besichtigten, uns gefiel es hier sehr gut und wir fühlten uns in eine andere Welt versetzt.





 
Um 14:00 saßen wir wieder im Autobus und machten uns auf die lange Strecke von knapp 300 Kilometern von Schäßburg nach Gura Humorului. Wir mussten nicht nur viele Kilometer zurücklegen, sondern auch noch zwei Pässe überwinden.



 
Wir genossen die Fahrt durch urige Dörfer, Hügeln mit sattem grün und bezwangen dabei sowohl den ‚Borgo-Pass‘ mit 1.201 und den ‚Prislop-Pass‘ mit 1.100 Höhenmetern. Dabei vorließen wir die Region Siebenbürgen und befanden uns dann in der Region Bukovina, wobei wir erstmal mit der Moldau in Kontakt kamen.






 
Um 20:30 hatten wir es endlich geschafft und trafen bei unserem ‚Dukat-Hotel‘ in Gura Humorului ein, wo uns das Personal gleich mit Schnaps, Brot und Salz empfing.


 
Diesmal bezogen wir nicht gleich die Zimmer, sondern gingen gleich in den Speisesaal zu Abendessen. Wir hatten folgendes Menü schon vorbestellt: Gemüsesuppe, Hühnerfilet auf Gorgonzolasauce mit Reis, sowie Apfelkuchen. So weit war das Essen ok, nur das Hühnerfleische war hart und schwer zum Kauen.



 
Nach dem Essen mussten wir noch den Koffer aus dem Autobus holen und konnten dann endlich auf unsere Zimmer. Mittlerweise war es 22:00 und es war Zeit gleich die Betten auszuprobieren.

Unsere heutige Tagesroute:


So viel haben wir uns heute bewegt:




2025-06-15 - Moldauklöster: Voroneț, Moldovița und Sucevița

Ein großes WOW entfuhr uns heute, als wir das Frühstücksbuffet im ‚Dukat-Hotel‘ sahen. Nicht sonderlich groß, aber voll mit hochwertigen Nahrungsmitteln. Wir haben im Ausland noch nie so gutes Geselchtes und noch nie so gute Semmeln gegessen wie hier.





 
Um 09:00 saßen wir wie ausgemacht im Bus und begannen unsere Tour. Wie es sich gehört, hatten die heutigen Besichtigungen einen religiösen Hintergrund. Wir fuhren von unserem Hotel in Gura Humorului eine ca. 120 Km lange Runde und besuchten dabei drei orthodoxe Moldaufrauenklöster.
 
Bei der Beschreibung dieser Klöster muss darauf hingewiesen werden, dass der Begriff ‚Moldau‘ hier nicht mit dem gleichnamigen Fluss in Zusammenhang steht. Der hier verwendete Begriff Tor‚Moldau‘ geht auf das historisches Fürstentum Moldau (1359-1859), das heute teilweise in Rumänien und der Republik Moldau liegt, zurück. Die beiden Begriffe haben weder einen geographischen noch einen kulturellen Zusammenhang.
 
1): Kloster Voroneț in Woronet
Nach einer kurzen Fahrt von Gura Humorului tauchten wir ein in die ruhige Atmosphäre des kleinen Ortes Voroneț – eingebettet zwischen grünen Hügeln und Wäldern der Bukowina. Der Ort selbst wirkt unscheinbar, doch sein Herzstück ist weltberühmt: das Kloster Voronet.
 
Vom Parkplatz weg muss man zuerst den Weg durch die kommerzielle Meile nehmen. Zwischen Ständen die Marienstatuen und Bierkrüge, sowie Trachtenbekleidung, Haushaltsgeräte und historischen Klim-Bim anbieten gelangt man zum eigentlichen Ziel.






Das Klostergelände betritt man durch ein massives Tor in einer dicken Steinmauer und gleich beim ersten Blick auf die Klosterkirche ist man sehr verwundert. Wir hatten gehört, dass die Kirche über und über mit Fresken bemalt ist und dann sehen wir nur eine fast weiße Wand.





 
Doch nach wenigen Schritte sahen wir des Rätsels Lösung. Vom Eingang her sieht man nur die Wetterseite der Kirche. Die Elemente des Wetters hatten auf dieser Seite den Fresken über die Jahrhunderte stark zugesetzt und sie fast eliminiert. Ganz anders sah es auf der gegenüberliegenden Seite aus.



 
Das Kloster wurde 1488 gegründet und die Bauzeit betrug nicht einmal vier Monate. Die Fresken wurden um 1547 von unbekannten Klosterbrüdern aufgebracht. Das charakteristische „Voroneț-Blau“ (eine spezielle, bis heute nicht vollständig entschlüsselte Farbmischung) wurde als Hintergrundfarbe verwendet und ist Symbol für das Kloster geworden.






 
Das inneren der Kirche ist in vier Abteile eingeteilt und enthält noch prächtigere Fresken als die Außenfassade. Leider darf man im Kircheninneren nicht fotografieren. Außerdem wäre es ohnehin schwer gewesen Fotos zu machen, da gerade die Sonntagsmesse zelebriert wurde. Die Räume waren zum Bersten gefüllt und viele Gläubige konnten der Messe nur von außen folgen, denn sie wurde mittels Lautsprecher in den Außenbereich übertragen.



 
Wir verließen das Kloster nun wieder und gegen durch die Verkaufsstraße wieder zurück zum Bus, der uns zur nächsten Station brachte.
 
2): Kloster Moldovița in Moldovița
Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir den Parkplatz vor dem Kloster und gingen ein paar Schritte zum Kloster. Das Dorf Moldovita wurde bereits im um 1500-1530 gegründet und hat derzeit ca. 4.500 Einwohner.
Das Kloster wurde 1532 erbaut und ist der Verkündigung der Gottesmutter Maria gewidmet. Wir betraten die Anlage durch das Haupttor in der noch original erhaltenen Befestigungsmauer.



 
Beim Anblick der Kirche bietet sich uns das gleich Bild wie bei der vorigen Kirche. Die Fresken auf der Wetterseite sind schwer in Mitleidenschaft gezogen, wogegen die vis-a-vis Seite sehr gut erhalten ist.



 
Unsere Gruppe wurde schon von Schwester Tatjana erwartet, die unseren Guide ablöste und uns durch das Kloster führte. Resolut, mit einer gehörigen Portion guter Laune und unheimlichem Wissen erklärte sie uns fast jedes einzelne Fresko.





 
Nach der Außenführung wurden wir durch das Museum mit wertvollen Grabtüchern und Büchern, die auf Rehhaut geschrieben wurden, geführt. Dort war leider wieder das Fotografieren verboten.

Weiter ging es zur Führung durch die Kirche, wo gerade die Messfeier zu Ende war und die Gläubigen die Kirche verließen. Auffallend war der große Anteil an Frauen, die alle einen schönen Schleier trugen



 
Nach der Führung gab uns Schwester Tatjana die offizielle Erlaubnis in der Kirche zu fotografieren. Wir strömten noch einmal in die Kirche, um ein paar Fotos zu schießen, ohne die dort im Gebet verweilenden Gläubigen nicht allzu sehr zu stören.






 
Wir brachen nun zum letzten Kloster auf. Bis dahin mussten wir aber noch den Pass ‚Pasul Palma‘ auf 1.100 Meter überqueren. Dort machten wir kurz Rast, genossen die schöne Umgebung und verspeisten das Touristenmenü Nummer eins: Pommes Frites mit Cola.





 
3): Kloster Sucevița in Sucevița
Um das dritte Kloster zu sehen, fuhren wir nach ‚Sucevita‘. Diese Stadt mit ca. 2.800 Einwohnern, liegt 750 über dem Meer, in einem bewaldeten Tal der Ostkarpaten, nahe der Grenze zur Ukraine. Bekanntheit erlangte die Stadt durch das gleichnamige Frauenkloster.
 
Der erste Blick fällt auf die äußerst massive Burg mit den extrem ausgebauten Ecktürmen.



 
Im Innenhof beim Anblick der Kirche das gewohnte Bild. Die Wetterseite sehr mitgenommen und momentan teilweise im Reparaturmodus, während der Rest der Fresken erstaunenswert gut erhalten ist.






 
Das Kloster wurde von 1583 bis 1601 erbaut und die Kirche ist der ‚Auferstehung Christi‘ gewidmet. Die dominanten Farben der Fresken sind Grün und Rot. Im Inneren der Kirche sind die Fresken ebenfalls sehr gut erhalten und der Altarraum ist sehr kunstvoll gestaltet und immer wieder kommen Gläubige, um zu beten und ihre Rituale zu absolvieren.






 
Nach dem Ende der Besichtigung fuhren wir zurück nach Gura Humorului in unser ‚Dukat-Hotel‘, wo wir nach einer kurzen Pause unsre Abendessen serviert bekamen. Wir wählten Ceasars Salad, Schweinsmedaillons in Senfsauce und Schokokuchen. Das Essen war in Ordnung und wir waren heute schon um 20:00 im Zimmer, um einmal etwas früher schlafen zu gehen.





Unsere heutige Tagestour:


So viel haben wir uns heute bewegt:



2025-06-16 - von Gura Humorului nach Brasov

Wieder genossen wir das reichliche Frühstücksbuffet unseres ‚Hotel-Dukat‘. Aber es hieß auch Abschied nehmen, den um 09:00 ging es Richtung Brasov. Ca. 330 Fahrkilometer und ca. viereinhalb Fahrtstunden lagen vor uns.
 
Nach über drei Stunden Fahrt erreichen wir kurz nach Mittag die Bicaz-Klamm (rumänisch: Cheile Bicazului). Sie ist eine spektakuläre, rund 8 km lange Schlucht in den Ostkarpaten im Nordosten Rumäniens und verbindet das Bicaz-Tal mit dem Red-Lake (Lacu Roșu). Das man in die Nähe der Schlucht kommt bemerkten wir, durch das Näherrücken der Feldwände und den schmaler werdenden Straßen.


 
Unser Bus stoppte kurz nach dem ‚Höllenschlund‘, dem engsten Abschnitt und dem ersten Höhepunkt der Klamm. Hier hatten wir ein paar Minuten Zeit einige Fotos zu machen. Die Klamm entstand durch Erosion des Bicaz-Flusses, der sich tief in das Kalksteinmassiv eingeschnitten hat und bis zu 300 Meter hohe steil aufragende Kalksteinwände hinterlassen hat.





 
Das zweite Highlight der Schlucht ist der Turmstein, ein markanter 1.154 Meter hoher Fels. Wir kamen ihm zwar nicht sehr nahe, aber als wir eine steile, sehr kurvige Straße bergauf fuhren, tauchte er von Zeit zu Zeit in unserem Blickfeld auf.




 
Der dritte und romantische Höhepunkt der Klamm ist der ‚Red Lake‘, rumänisch ‚ Lacul Roșu‘. Der See entstand natürlich im Jahr 1837 durch einen großen Bergsturz nach heftigen Regenfällen. Dabei rutschte ein Teil des Ghilcoș-Berges (deutsch: Mörderberg) ab und blockierte den Fluss Bicaz. Der Fluss konnte nicht mehr abfließen und so entstand ein natürlicher Stausee. Noch heute ragen Baumstämme aus dem Wasser, sie sind die Überreste des überfluteten Waldes von 1837. Diese Stümpfe verleihen dem See ein mystisches Erscheinungsbild.




Der Name stammt von den eisenhaltigen Sedimenten, die vom Fluss in den See gespült werden und sie können dem Wasser bei bestimmten Lichtverhältnissen eine rötlich-braune Farbe verleihen. Auch das eisenhaltige Gestein des Gebiets färbt den See gelegentlich rötlich. Bei uns war leider von der rötlichen Farbe nichts zu sehen. Dafür sahen wir jede Menge Menschen und Enten, die den See als Erholungs- und Lebensraum sehr schätzen.




 
Nach einem kleinen Spaziergang dem See entlang, kehrten wir wieder zum Bus zurück und brachen auf zur Kirchenburg von Tartlau. Nach vier Stunden, 170 Kilometern und einer Erfrischungspause kamen wir gegen 17:15 in Tartlau an und konnten direkt bei der Kirchenburg aussteigen.



 
Die Kirchenburg wurde ab 1212 von den Deutschen Ordensrittern gegründet, als sie im Auftrag des ungarischen Königs die Region Burzenland befestigen sollten. Nach dem Abzug des Ordens übernahmen die Siebenbürger Sachsen die Siedlung und bauten sie weiter aus. Die Burg wurde im 15.–16. Jahrhundert massiv gegen osmanische und tatarische Angriffe verstärkt. Durch den Eingangstunnel der zuerst durch die 10 Meter hohe und 3-4 Meter dicke ringförmige Wehrmauer führte, gelangten wir in den Innenhof.



 
Besonders einzigartig hier ist, dass es 272 einzelne Räume gibt, die außen an einer laufenden Nummer erkennbar sind. Dies sind Vorrats- und Wohnkammern, die bei Belagerungen von der Bevölkerung genutzt wurden. Jede Familie hatte ihre eigene Kammer, sodass im Verteidigungsfall jeder genau wusste in welcher Kammer er Schutz suchen konnte und dadurch Paniksituationen verhindert wurden.



 
Die Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern war zugleich auch Zufluchtsort und Festung. Sie zählt zu den ältesten und eindrucksvollsten gotischen Sakralbauten in Siebenbürgen.



 
Mit dem Bau der Kirche wurde 1270 begonnen. Die Wehrkirche war berühmt für ihre Unbezwingbarkeit, denn sie wurde über 50-mal belagert, aber nie eingenommen.



 
Einige Wohnkammern wurden zu Ausstellungsräumen, in denen Exponate der Burg und des Umlandes gesammelt und dem Publikum zugänglich gemacht werden.



 
Bei der Besichtigung des Wehrgangs im Wehrturm sahen wir verschieden Typen von Wandauslässen. Das Mordloch, durch welche heißen Flüssigkeiten und Wurfgeschoße auf den Feind geworfen werden konnte, die Schießscharte zum direkten Angriff auf den Feind und ein Plumpsklo, von dem aus man seine Exkremente direkt auf den Feind entsorgen konnte.




 
Kurz nach 18:00 verließen wir Tartlau und hatten nur 15 Kilometer, für die wir über eine halbe Stunde brauchten, bis nach Kronstadt (rumänisch: Braslov) zu unserem in der Altstadt liegenden Hotel-Coroana Brasovului‘. Leider sind Busse in der Altstadt nicht erlaubt. Wir mussten an der Grenze der Altstadt den Bus verlassen, die Koffer wurden in einen PKW mit Anhänger verladen und wir gingen ca. eine halbe Stunde bis zum Hotel. Wir nutzten diesen Spaziergang gleich, um uns die Altstadt ein wenig anzusehen.





 
Unser Hotel ist schon etwas älter, hat 42 Zimmer, die zweckmäßig eingerichtet sind. Für zwei Nächte die das Hotel in Ordnung, auch wenn es keine Klimaanlage gibt. Die wurde erst kürzlich eingebaut, ist aber noch nicht angeschlossen.




 
Es war schon fast 19:30 als wir unser Zimmer bezogen. Schnell stellten wir unser Gepäck ab und gingen ins benachbarte Restaurant Casa Românească. Dort ließen wir den Tag mit einem guten Abendessen ausklingen. Edith wählte ein Steak und einen Lava-Cake, ich nahm Hühnerbruststücke mit Reis und Gemüse, sowie Schokopalatschinken.





Unsere heutige Tagestour:


So viel haben wir uns heute bewegt:



2025-06-17 - Braslov und Dracula-Burg

Heute begann unsere Tour erst um 09:30. Daher konnten wir ein wenig länger schlafen und in aller Ruhe das gute Frühstücksbuffet genießen.
Pünktlich ging es los und unser Guide Bogdan führte uns durch die Altstadt von Brasov und ließ uns an seinem umfangreichen Wissen teilhaben.
 
Mit 250.000 Einwohnern ist Brasov (deutsch: Kronstadt) die zweitgrößte Stadt in Siebenbürgen und wurde im 13. Jahrhundert von den Siebenbürger Sachsen gegründet. Die mittelalterliche Altstadt ist gut erhalten und von einer Stadtmauer mit Bastionen umgeben.
  
Nikolai-Kirche:
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1292 und sie wurde in ihrer heutigen Form zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert erbaut.



 
Der Friedhof gilt als einer der ältesten und wichtigsten rumänischen Friedhöfe in Siebenbürgen. Er ist klein, aber eindrucksvoll, mit kunstvoll gemeißelten Grabsteinen aus verschiedenen Jahrhunderten. Viele Grabmale tragen Inschriften in kyrillischer und lateinischer Schrift. Einige Gräber sind mit Fresken und orthodoxen Symbolen geschmückt.




 
Erste Rumänische Schule:
Gegründet im Jahr 1495 (erste urkundliche Erwähnung), fand hier ab dem 16. Jahrhundert der erste  Unterricht in rumänischer Sprache statt, zu einer Zeit, als der Unterricht in Siebenbürgen meist auf Latein oder Ungarisch erfolgte. Heute beherbergt das historische Gebäude das Museum der Ersten Rumänischen Schule.


 
Strada Sforii, (deutsch: Schnurgasse):
Vorbei an altem Gemäuer, Häusern und Gassen gingen wir zur Strada Sforii. Entstanden im 17. Jahrhundert und ursprünglich als Zugang für Feuerwehrleute zwischen den Häusern der inneren Stadt konzipiert, ist sie heute ein architektonisches Kuriosum und beliebtes Fotomotiv. Sie ist 80 Meter lang und zwischen 111 cm und 135 cm breit.





 
Rathaus von Brașov (Casa Sfatului):
Ursprünglich errichtet 1420 als Rathaus der Siebenbürger Sachsen, mit Verteidigungsfunktion, daher der markante Turm. Die Turmspitze war früher der Beobachtungspunkt des Stadttrompeters und beherbergt heute das Historische Museum von Brașov (Muzeul Județean de Istorie).



 
Hauptplatz von Brașov (Piața Sfatului):
Der Platz war seit dem mittelalterlichen 14. Jahrhundert das Zentrum von Handel, Verwaltung und öffentlichem Leben. Hier fanden Wochenmärkte, Gerichtsverhandlungen, Kundgebungen und sogar Hinrichtungen statt. Heute ist er ein beliebter Treffpunkt mit Cafés, Restaurants und Souvenirläden und öfters Bühne für Kulturveranstaltungen, Weihnachtsmärkte und Stadtfeste.




 
Schwarze Kirche (Biserica Neagră):
Der Baubeginn der Kirche, die ursprünglich als katholische Marienkirche erbaut wurde, war 1383. Die Fertigstellung erfolgte im 15. Jahrhundert  unter maßgeblicher Mitwirkung der Siebenbürger Sachsen und wurde nach der Reformation zur evangelisch-lutherischen Kirche.
Ihren heutigen Namen erhielt sie nach dem verheerenden Stadtbrand von 1689, bei dem Ruß und Rauch die Außenmauern dunkel färbten.



 
Diese Kirche ist die größte gotische Kirche Südosteuropas mit einer  Länge von ca. 90 Meter und einer Turmhöhe von ca. 65 Meter. Der Innenraum ist eine hohe, helle Hallenkirche mit emporgestreckten Gewölben und barocken Emporen.



 
Die Orgel ist eine der größten mechanischen Orgeln Rumäniens, erbaut 1839 von Carl August Buchholz (Berlin) mit über 4.000 Pfeifen die einen besonders romantischen Klang erzeugen und die regelmäßige bei den in Sommer stattfindenden Orgelkonzerten zu hören ist.



 
Im Kirchenraum hängen über 100 anatolische Gebetsteppiche aus dem 17.–18. Jahrhundert, dies ist eine der größten Sammlungen dieser Art außerhalb der Türkei.



 
Schwarzen Turms (Turnul Negru):
Erbaut im 15. Jahrhundert als Teil der städtischen Verteidigungsanlagen und diente der Beobachtung und Verteidigung, insbesondere zum Schutz des westlichen Zugangs zur Stadt. Der Name „Schwarzer Turm“ stammt von einem Blitzeinschlag im Jahr 1559, bei dem der Turm schwarz verbrannte. Der Turm ist heute renoviert und dient als kleines Museum und Aussichtspunkt und ihm aus hat man einen hervorragenden Blick auf die Altstadt.





 
Nach der Führung durch die Altstadt hatten wir noch mehr als genügend Freizeit um uns die Restaurants der Altstadt von innen anzusehen und das schöne Wetter zu genießen.
Um 16:00 saßen wir wieder im Bus und fuhren eine gute halbe Stunde zum ca. 30 Kilometer entfernten Schloss Bran.





 
Der Baubeginn des Schlosses datiert aus 1377. Obwohl es keinen direkten historischen Beleg gibt, wurde Schloss Bran durch Bram Stokers Roman „Dracula“ zur Touristenattraktion. Die düstere Optik, die Lage auf einem Felsen und die verwinkelten Gänge inspirierten die Vorstellung, dass dies das "Dracula-Schloss" ist.





 
Seit 2009 ist das Schloss wieder im Besitz der Familie Habsburg-Lothringen (insbesondere dem Dominic von Habsburg und seinen Zwillingsschwestern Elisabeth Sandhofer und Maria Magdalena Holzhausen) und besitzt einen sehr schönen Innenhof mit Brunnen.



 
Im Inneren erzählt das Schloss seine eigene Geschichte, als mittelalterliche Grenzfestung, königliche Residenz und heute als liebevoll gepflegtes Museum. Besonders gefallen haben uns die alten Möbel, die Waffenkammer und die fantastische Aussicht auf das Umland.





 
Natürlich mussten auch ein paar Exponate zu Dracula ausgestellt werden um die Existenz als Burg des Dracula zu rechtfertigen.




 
Von der schönen, gruseligen Burg fuhren wir zum Abendessen in das nicht allzu weit entfernte Wolkendorf (rumänisch: Vulcan). Das Dorf zählt heute etwa 3.000 Einwohner, die Mehrheit ist rumänisch. Nur noch wenige Siebenbürger Sachsen, die den Ort 1344 gegründet haben, leben hier dauerhaft, denn viele haben das Dorf in den 1990er Jahren verlassen. Die deutsche Tradition lebt in Festen, Kirchenpflege und Besuch deutscher Rückkehrer weiter.



 
Zuerst besuchten wir die Evangelisch-lutherische Kirchenburg. Dort machten wir einen Rundgang durch die erst kürzlich mit EU-Geldern renovierte Kirche. Aufgrund der Auswanderung der sächsischen Bevölkerung in den 1990er Jahren wird sie heute nur noch sporadisch für Gottesdienste oder Veranstaltungen genutzt, jedoch von vielen Touristen besucht.




 
Die Wehranlage rund um die Kirche ist mit Schießscharten und Lagerkammern versehen, die heute nur noch fragmentarisch erhalten sind.



 
Eine der großen Lagerkammern wurde zu einem Speisesaal bzw. Schlafräumen umgebaut. Einige der deutschstämmigen Familien betreiben hier einen Beherbergungsbetrieb. Um hier die lokale Wirtschaft zu unterstützen, haben wir unser Abendessen hier eingenommen. Zwei Damen aus dem Dorf haben hier in riesigen Töpfen für uns ausgekocht.




Die Damen servierten uns lokale Gemüsesuppe mit Speck, gefüllte Paprika mit Tomatensauce und als Nachspeise Prügelkrapfen oder Baumkuchen oder Baumstriezel oder wie immer man es nennen möchte. Alle aus unserer Gruppe waren begeistert von diesem Essen, mit dem wir uns kulinarisch von Rumänien verabschiedeten.




 
Bei der Fahrt von Wolkendorf zu unserem Hotel in Braslov wurden wir noch mit einem schönen Sonnenuntergang beschenkt.




Unsere heutige Tagestour:


Soviel bewegt haben wir uns heute:




2025-06-18 - Bus/Flug von Braslov nach Wien

Das letzte Mal in Rumänien aßen wir im Hotel Coroana Brasovului unser Frühstück und packten dann unsere Siebensachen zum letzten Mal auf dieser Reise zusammen. Punkt 09:00 stiegen wir in den vor dem Hotel wartenden Kleinbus, welcher uns samt Gepäck an die Altstadtgrenze brachte, wo wie in unseren normalen Bus umstiegen.
Um 09:30 machten wir uns auf den letzten 150 Km zum Flughafen von Bukarest. Die ersten Kilometer nach Brasvo führen durch eine eindrucksvolle Gebirgslandschaft mit steilen Hängen, dichten Wäldern und kleinen, urigen Dörfern.



 
Bald erreichen wir Predeal, den höchstgelegenen Ort Rumäniens. Der kleine Luftkurort liegt auf einem Pass zwischen Bucegi- und Baiu-Gebirge. Hier kreuzt man die Südkarpaten mit fantastischen Ausblicken auf die Berge. Kurz darauf durchqueren wir Sinaia, einen eleganten Kurort mit historischen Hotels und dem berühmten Schloss Peleș. Nach Sinaia beginnt der Abstieg ins Flachland. Wir erreichen die Walachei, die große südliche Tiefebene Rumäniens. Kurz darauf durchqueren wir die Industriestadt Ploiești, früher Zentrum der rumänischen Erdölindustrie. Hinter Ploiești öffnet sich die Landschaft und die Straße wird breiter, der Verkehr dichter. Bald kündigen erste Autobahnschilder die Nähe zur Hauptstadt an. Wir hatten auch noch das Glück eine Schaf- und Eselherde zu sehen, die von Hirten und ihren Hunden auf die Weide gebracht wurden.



 
Nach 3:30 Std hatten wir den Flughafen erreicht und dabei auch noch eine halbe Stunde Pause gemacht. Am Flughafen erfolgte der Abschied von unserem Busfahrer und dem grandiosen Guide Bogdan.
Es war genau 13:00 als wir vor dem AUA-Schalter zum Einchecken standen. Leider öffnete der Check-In erst um 14:00, sodass wir eine Stunde am Schalter warten mussten. Knapp nach 14:00 öffneten die Schalter und wir konnten als Erstes unser Gepäck aufgeben. Gleich danach ging es zum Securitycheck. Dort ging es schnell, auch wenn mein Rucksack einem Drogentest unterzogen wurde.
Nun saßen wir beim Gate und hatten eineinhalb Stunden bis zum Beginn des Boarding zu warten. Um 15:40 sollte das Boarding beginnen, doch genau zu diesem Zeitpunkt kam unsere Maschine aus Wien erst am Flugsteig an.


 
Also mussten wir bis nach 16:00 warten, bis wir in die Maschine hineinkonnten. Der Abflug verzögerte sich um eine halbe Stunde und während des ruhigen Fluges gab es das übliche spartanische AUA-Service mit einem Becher Wasser und einer Lindorkugel.



 
Bei der Landung in Wien hatten wir viel von der Verspätung wieder aufgeholt und waren nur fünf Minuten zu spät. Bei der Gepäckausgabe hatten wir bis zur Ankunft unseres Koffers genau so lange Zeit, dass wir uns von den Gruppenteilnehmern verabschieden konnten.
 
Wir eilten zum Bahnsteig, aber wir verpassten den Zug um eine Minute und mussten eine halbe Stunde auf den nächsten Zug warten. Aber um 18:45 hatten wir es geschafft und wir waren wieder zu Hause und konnten auf einen gelungenen und empfehlenswerten Trip nach Rumänien zurückblicken. Besonders unser Guide Bogdan war außergewöhnlich. Er spricht sehr gut Deutsch, ist überaus belesen, witzig, ein guter Geschichten- und Witzeerzähler, sowie ein begnadeter Sänger.
 
Wieder ein großes DANKE an Martina, die sich immer mit großem Engagement um unsere Wohnung kümmert.

Und damit ist mit dieser Reise Schluss für heute!
Doch heute ist nicht aller Tage!
Wir reisen schon bald wieder! Keine Frage!

Unsere Route vom Hotel Coroana Brasovului in Brasov zum Flughafen in Bukarest:


Flugroute von Bukarest nach Wien: