2025-06-15 - Moldauklöster: Voroneț, Moldovița und Sucevița

Ein großes WOW entfuhr uns heute, als wir das Frühstücksbuffet im ‚Dukat-Hotel‘ sahen. Nicht sonderlich groß, aber voll mit hochwertigen Nahrungsmitteln. Wir haben im Ausland noch nie so gutes Geselchtes und noch nie so gute Semmeln gegessen wie hier.





 
Um 09:00 saßen wir wie ausgemacht im Bus und begannen unsere Tour. Wie es sich gehört, hatten die heutigen Besichtigungen einen religiösen Hintergrund. Wir fuhren von unserem Hotel in Gura Humorului eine ca. 120 Km lange Runde und besuchten dabei drei orthodoxe Moldaufrauenklöster.
 
Bei der Beschreibung dieser Klöster muss darauf hingewiesen werden, dass der Begriff ‚Moldau‘ hier nicht mit dem gleichnamigen Fluss in Zusammenhang steht. Der hier verwendete Begriff Tor‚Moldau‘ geht auf das historisches Fürstentum Moldau (1359-1859), das heute teilweise in Rumänien und der Republik Moldau liegt, zurück. Die beiden Begriffe haben weder einen geographischen noch einen kulturellen Zusammenhang.
 
1): Kloster Voroneț in Woronet
Nach einer kurzen Fahrt von Gura Humorului tauchten wir ein in die ruhige Atmosphäre des kleinen Ortes Voroneț – eingebettet zwischen grünen Hügeln und Wäldern der Bukowina. Der Ort selbst wirkt unscheinbar, doch sein Herzstück ist weltberühmt: das Kloster Voronet.
 
Vom Parkplatz weg muss man zuerst den Weg durch die kommerzielle Meile nehmen. Zwischen Ständen die Marienstatuen und Bierkrüge, sowie Trachtenbekleidung, Haushaltsgeräte und historischen Klim-Bim anbieten gelangt man zum eigentlichen Ziel.






Das Klostergelände betritt man durch ein massives Tor in einer dicken Steinmauer und gleich beim ersten Blick auf die Klosterkirche ist man sehr verwundert. Wir hatten gehört, dass die Kirche über und über mit Fresken bemalt ist und dann sehen wir nur eine fast weiße Wand.





 
Doch nach wenigen Schritte sahen wir des Rätsels Lösung. Vom Eingang her sieht man nur die Wetterseite der Kirche. Die Elemente des Wetters hatten auf dieser Seite den Fresken über die Jahrhunderte stark zugesetzt und sie fast eliminiert. Ganz anders sah es auf der gegenüberliegenden Seite aus.



 
Das Kloster wurde 1488 gegründet und die Bauzeit betrug nicht einmal vier Monate. Die Fresken wurden um 1547 von unbekannten Klosterbrüdern aufgebracht. Das charakteristische „Voroneț-Blau“ (eine spezielle, bis heute nicht vollständig entschlüsselte Farbmischung) wurde als Hintergrundfarbe verwendet und ist Symbol für das Kloster geworden.






 
Das inneren der Kirche ist in vier Abteile eingeteilt und enthält noch prächtigere Fresken als die Außenfassade. Leider darf man im Kircheninneren nicht fotografieren. Außerdem wäre es ohnehin schwer gewesen Fotos zu machen, da gerade die Sonntagsmesse zelebriert wurde. Die Räume waren zum Bersten gefüllt und viele Gläubige konnten der Messe nur von außen folgen, denn sie wurde mittels Lautsprecher in den Außenbereich übertragen.



 
Wir verließen das Kloster nun wieder und gegen durch die Verkaufsstraße wieder zurück zum Bus, der uns zur nächsten Station brachte.
 
2): Kloster Moldovița in Moldovița
Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir den Parkplatz vor dem Kloster und gingen ein paar Schritte zum Kloster. Das Dorf Moldovita wurde bereits im um 1500-1530 gegründet und hat derzeit ca. 4.500 Einwohner.
Das Kloster wurde 1532 erbaut und ist der Verkündigung der Gottesmutter Maria gewidmet. Wir betraten die Anlage durch das Haupttor in der noch original erhaltenen Befestigungsmauer.



 
Beim Anblick der Kirche bietet sich uns das gleich Bild wie bei der vorigen Kirche. Die Fresken auf der Wetterseite sind schwer in Mitleidenschaft gezogen, wogegen die vis-a-vis Seite sehr gut erhalten ist.



 
Unsere Gruppe wurde schon von Schwester Tatjana erwartet, die unseren Guide ablöste und uns durch das Kloster führte. Resolut, mit einer gehörigen Portion guter Laune und unheimlichem Wissen erklärte sie uns fast jedes einzelne Fresko.





 
Nach der Außenführung wurden wir durch das Museum mit wertvollen Grabtüchern und Büchern, die auf Rehhaut geschrieben wurden, geführt. Dort war leider wieder das Fotografieren verboten.

Weiter ging es zur Führung durch die Kirche, wo gerade die Messfeier zu Ende war und die Gläubigen die Kirche verließen. Auffallend war der große Anteil an Frauen, die alle einen schönen Schleier trugen



 
Nach der Führung gab uns Schwester Tatjana die offizielle Erlaubnis in der Kirche zu fotografieren. Wir strömten noch einmal in die Kirche, um ein paar Fotos zu schießen, ohne die dort im Gebet verweilenden Gläubigen nicht allzu sehr zu stören.






 
Wir brachen nun zum letzten Kloster auf. Bis dahin mussten wir aber noch den Pass ‚Pasul Palma‘ auf 1.100 Meter überqueren. Dort machten wir kurz Rast, genossen die schöne Umgebung und verspeisten das Touristenmenü Nummer eins: Pommes Frites mit Cola.





 
3): Kloster Sucevița in Sucevița
Um das dritte Kloster zu sehen, fuhren wir nach ‚Sucevita‘. Diese Stadt mit ca. 2.800 Einwohnern, liegt 750 über dem Meer, in einem bewaldeten Tal der Ostkarpaten, nahe der Grenze zur Ukraine. Bekanntheit erlangte die Stadt durch das gleichnamige Frauenkloster.
 
Der erste Blick fällt auf die äußerst massive Burg mit den extrem ausgebauten Ecktürmen.



 
Im Innenhof beim Anblick der Kirche das gewohnte Bild. Die Wetterseite sehr mitgenommen und momentan teilweise im Reparaturmodus, während der Rest der Fresken erstaunenswert gut erhalten ist.






 
Das Kloster wurde von 1583 bis 1601 erbaut und die Kirche ist der ‚Auferstehung Christi‘ gewidmet. Die dominanten Farben der Fresken sind Grün und Rot. Im Inneren der Kirche sind die Fresken ebenfalls sehr gut erhalten und der Altarraum ist sehr kunstvoll gestaltet und immer wieder kommen Gläubige, um zu beten und ihre Rituale zu absolvieren.






 
Nach dem Ende der Besichtigung fuhren wir zurück nach Gura Humorului in unser ‚Dukat-Hotel‘, wo wir nach einer kurzen Pause unsre Abendessen serviert bekamen. Wir wählten Ceasars Salad, Schweinsmedaillons in Senfsauce und Schokokuchen. Das Essen war in Ordnung und wir waren heute schon um 20:00 im Zimmer, um einmal etwas früher schlafen zu gehen.





Unsere heutige Tagestour:


So viel haben wir uns heute bewegt: