Von unserem ‚Mercure-Hotel‘ bekamen wir wieder ein
reichhaltiges Frühstück serviert.
Bereits um 08:30 fuhren wir heute los, da wir eine
Monsteretappe von über 400 Km vor uns hatten. Zuerst fuhren wir eine Stunde
durch verschlafene Dörfer und grüne Wiesen und Felder.
Unser erstes Ziel war die Stadt ‚Birthälm‘ (rumänisch:
Biertan), in dem ca. 1.500 Einwohner leben und das im 13. Jahrhundert von
Siebenbürger Sachsen gegründet wurde. Bekannt ist dieser Ort durch seine
imposante Kirchenburg.
Ein steiler Anstieg führte uns vom Eingang bis in den
Burghof, wo unter anderem auch der mächtige, hölzerne Glockenturm steht. Das
Geläute ist noch immer aktiv und dient auch als Unterkunft für einen Waldkauz.
Der Wehrturm diente der militärischen Verteidigung. Er
besitzt Schießscharten und Wehrgänge und von ihm aus konnte man die gesamte
Umgebung gut beobachten.
In der Hallenkirche sind einige Fresken aus dem 14. Und 15.
Jahrhundert leider nur mehr fragmentarisch vorhanden.
Die Kirche wurde von 1500 bis 1525 erbaut und ist 25
Meter lang und 15 Meter breit. Die Innenausstattung besteht im Wesentlichen aus
dem gotischen Flügelaltar mit 28 Tafelbildern, der Kanzel aus 1523, der bereits
mehrfach renovierten barocken Orgel aus dem 18. Jahrhundert, dem Netzrippengewölbe
und dem Gestühl für das gemeine Volk und dem Adel.
In der Sakristei wurden viele wertvolle Schätze
aufbewahrt. Deshalb wurde die Türe durch ein sehr kompliziertes Schloss
gesichert. Vorhanden waren auch ein Kamin und Sitzgelegenheiten. Portraits der
jeweiligen Geistlichen sind als kleine Ausstellung zu sehen.
Wieder fuhren wir eine Stunde weiter und gelangten so
nach Schäßburg (rumänisch: Sighișoara). Sie gilt als eine der am besten
erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas und ist eng mit der Geschichte der Siebenbürger
Sachsen verbunden und hat derzeit ca. 25.000 Einwohner.
Gegründet im 12. Jh. von Siebenbürger Sachsen, war die
Stadt im Mittelalter ein bedeutendes Handwerkszentrum mit Gilden und im 16.–17.
Jh. eine blühende Handelsstadt. Die sächsische Bevölkerung stellte bis ins 20.
Jh. die Mehrheit, ist heute aber stark zurückgegangen.
Wir durchstreiften die Stadt und waren angetan von den
vielen historischen Gebäuden. Am Hauptplatz herrschte reges Leben. Egal ob wir
bei Hochzeiten zuschauten, gut zu Mittag aßen oder das Haus des Grafen Dracula
besichtigten, uns gefiel es hier sehr gut und wir fühlten uns in eine andere
Welt versetzt.
Um 14:00 saßen wir wieder im Autobus und machten uns auf
die lange Strecke von knapp 300 Kilometern von Schäßburg nach Gura Humorului. Wir
mussten nicht nur viele Kilometer zurücklegen, sondern auch noch zwei Pässe
überwinden.
Wir genossen die Fahrt durch urige Dörfer, Hügeln mit
sattem grün und bezwangen dabei sowohl den ‚Borgo-Pass‘ mit 1.201 und den ‚Prislop-Pass‘
mit 1.100 Höhenmetern. Dabei vorließen wir die Region Siebenbürgen und befanden
uns dann in der Region Bukovina, wobei wir erstmal mit der Moldau in Kontakt
kamen.
Um 20:30 hatten wir es endlich geschafft und trafen bei
unserem ‚Dukat-Hotel‘ in Gura Humorului ein, wo uns das Personal gleich mit
Schnaps, Brot und Salz empfing.
Diesmal bezogen wir nicht gleich die Zimmer, sondern
gingen gleich in den Speisesaal zu Abendessen. Wir hatten folgendes Menü schon
vorbestellt: Gemüsesuppe, Hühnerfilet auf Gorgonzolasauce mit Reis, sowie
Apfelkuchen. So weit war das Essen ok, nur das Hühnerfleische war hart und
schwer zum Kauen.
Nach dem Essen mussten wir noch den Koffer aus dem
Autobus holen und konnten dann endlich auf unsere Zimmer. Mittlerweise war es
22:00 und es war Zeit gleich die Betten auszuprobieren.
Unsere heutige Tagesroute:
So viel haben wir uns heute bewegt: