Das hervorragende Buffet in unserem ‚Mercure-Hotel‘ rief
uns zum Frühstück. Wir frequentiertes es jedoch nur sehr moderat, obwohl alles
sehr ansprechend aussah. Heute starten wir erst um 09:30 zu unserer Städtetour
rund um Hermannstadt. Vier Städte standen heute auf unserem Programm:
1: Großau (rumänisch: Cristian)
Die im 13. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründete Stadt hat derzeit ca. 4.100 Einwohner dessen Dorfbild von bunten Häusern im typischen sächsischen Stil geprägt ist.
Die im 13. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründete Stadt hat derzeit ca. 4.100 Einwohner dessen Dorfbild von bunten Häusern im typischen sächsischen Stil geprägt ist.
2: Kelling (rumänisch: Câlnic)
Auf der Fahrt von Cristian nach Kelling kamen wir durch Dörfer, die symbolisch für viele Dörfer in Siebenbürgen sind.
Auf der Fahrt von Cristian nach Kelling kamen wir durch Dörfer, die symbolisch für viele Dörfer in Siebenbürgen sind.
Weiter ging es wiederum durch verschiede Ortschaften, die immer vom Stil der Siebenbürger Sachsen geprägt waren, bis nach Karlsburg.
Karlsburg hat heute ca. 63.000 Einwohner, war bereits in
der Antike als römisches Apulum bekannt und Hauptstadt der römischen Provinz Dacia
Apulensis. Im Mittelalter war es das Zentrum
des Fürstentums Siebenbürgen.
Zwischen 1715 und 1738 ließ der Habsburgerkaiser Karl VI. die gewaltige barocke Sternfestung „Alba Carolina“ erbauen, die nach ihm benannt wurde. In der Folgezeit bürgerte sich im Deutschen der Name Karlsburg, angelehnt an den Festungsnamen, für die gesamte Stadt ein.
Gleich vom Parkplatz weg, gelangt man zu den mächtigen,
mit viel EU-Geldern renovierten Stadtmauern.
Zwischen 1715 und 1738 ließ der Habsburgerkaiser Karl VI. die gewaltige barocke Sternfestung „Alba Carolina“ erbauen, die nach ihm benannt wurde. In der Folgezeit bürgerte sich im Deutschen der Name Karlsburg, angelehnt an den Festungsnamen, für die gesamte Stadt ein.
Der Zugang zur orthodoxen Krönungskathedrale erfolgt
durch den weithin sichtbaren, der Kathedrale vorgelagerten Glockenturm.
Der Innenraum beeindruckt durch reichliche Verzierungen mit orthodoxen Wandmalereien, Fresken und Mosaiken. Die Ikonostase ist aufwendig geschnitzt, mit traditionellen Ikonen der orthodoxen Kirche.
Nach so viel Kultur ging es wieder zurück nach Hermannstadt in unser Hotel, wo wir gegen 18:00 eintrafen. Jetzt hatten wir kurz Pause, denn um 19:00 fuhren wir in das nur wenige Kilometer entfernte Michelsberg zu einem besonderen Abendessen.
In Michelsberg, das ebenfalls im 12. Jahrhundert durch Siebenbürger Sachsen gegründet wurde und momentan ca. 700 Einwohner zählt, waren wir bei der Familie Henning zum Abendessen eingeladen. Diese Familie sind die Nachkommen der vor nun fast schon 1.000 Jahren hier eingewanderten Siebenbürger Sachsen.
Die Siebenbürger Sachsen sind eine deutschsprachige Volksgruppe, die seit dem 12. Jahrhundert in Siebenbürgen (rumänisch: Transilvania) lebt – einer historischen Region im heutigen Rumänien. Der Name ist geographisch irreführend, denn sie stammen nicht aus Sachsen, sondern aus verschiedenen Gegenden des damaligen Heiligen Römischen Reiches, vor allem dem Rheinland, aus Flandern, der Moselregion, Teilen von Luxemburg und dem heutigen Süddeutschland.
Diese Nachkommen haben viele Traditionen bewahrt und sprechen neben rumänisch, einen eigenen deutschen Dialekt und Hochdeutsch und besuchen die hier ansässigen deutschen Schulen.
Sie litten unter den Türkenkriegen, dem Konflikt der Habsburger gegen die Osmanen, dem Nationalsozialismus, der kommunistischen Diktatur, um nur einige zu nennen.
Speziell nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall des Kommunismus verließen viele Nachfahren Siebenbürgen und leben nun hauptsächlich in Deutschland, Österreich und Kanada. Wir hörten gespannt seinen meist tragischen Geschichten zu und bewunderten ihn und jene, die noch immer dort wohnen.